
Die Journalistin Michaela Dudley hat auf Mena-Watch unter dem Titel „Gaza oder gar nichts – Eine Abrechnung mit dem medialen Palestina-Aktivismus,“ einen lesenswerten Text veröffentlicht, der die ganze Hysterie mit Gaza auf den Punkt bringt. Für mich allerdings ist der Hype um Gaza mehr als der übliche Aktivismus, ich betrachte Gaza und das drumherum mittlerweile als Ersatzreligion, Palestinianism, wie Victor Rosenthal schreibt, keine Ideologie, sondern für viele Leute im Westen der Ersatz zu den herkömmlichen Kirchen.
Seit dem Massaker vom 7. Oktober gehen Massen von Menschen regelmäßig auf die Straßen und von anfang an wurden diese Leute nicht müde das Märchen vom Genozid wie eine Platte mit Sprung zu wiederholen, völlig egal, dass nichts dergleichen in Gaza passiert. Wie die Offenbarung werden die Zahlen der Opfer, die das Gesundheitsministerium der Hamas veröffentlicht, jedem entgegengeschleudert der es wagt, diesen zu widersprechen. Der Schriftsteller Berthold Auerbach schrieb einst, „Alle Religionen sind schön, die uns zu guten Menschen machen,“ dies trifft auf die Gazaaktivisten zu 100% zu, sie glauben, sie wären anderen moralisch überlegen und wären die wahren Kämpfer für die Menschenrechte. Sie merken in ihrem Wahn nicht einmal, dass sie weder moralisch sind, noch dass sie das Gekeife zu guten Menschen macht und zu Bewahrern der Menschenrechte gleich gar nicht.
Als jetzt die Gaza-Flotilla von der israelischen Marine aufgebracht wurde stellte sich heraus, dass die angebliche Hilfe für Gaza gar nicht vorhanden war. Es kursieren zwar Videos im Netz die angeblich das Verladen in Tunesien zeigen sowie Videos die Mitglieder dabei filmen, wie sie wasserdichte Container über Bord werfen, die angeblich Babynahrung enthalten, aber in den Aluschüsseln die zu sehen sind kann alles mögliche sein, auch die Nummer 89 einmal gebratener Reis süß/sauer. Sie hängen ihren Propheten an den Lippen und jemand wie Greta Thunberg genießt mittlerweile Heiligenstatus. Ihr Ruhm hat sich seit ihrer FFF Zeit vervielfacht und jede Kritik an ihr gilt als Häresie dabei sieht ein Blinder, dass das Mädchen nicht nur autistisch ist – was kein Problem ist – aber mittlerweile völlig verblödet. Ihre öffentlichen Reden zu Gaza, erinnern mehr an einen Feldgottesdienst und Störer werden mit Gewalt entfernt.
Diesen Leuten geht es nicht um Gaza, um Palästina, die Palästinenser oder die Leiden, es geht ihnen darum eine Bühne zur Selbstdarstellung zu finden, und ihrer Abneigung gegen Juden freien Lauf zu lassen. Wenn sie beteuern, dass sie grundsätzlich nichts gegen Juden haben, sondern „nur“ Antizionisten sind, dann klingt das wie hohn wenn man die Angriffe auf Synagogen und Juden verfolgt. Ihnen ist die Einstellung völlig egal und Gruppen wie jewish voice for peace oder jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – über die sich Max Naumann ein Loch in Bauch gefreut haben dürfte – spielen bereitwillig das Alibi und bestätigen Theodor Lessings These vom „Jüdischen Selbsthass“
Es ist auch völlig egal wie viel Kinder in anderen Konflikten aktuell sterben, alles in Gaza ist viel schlimmer, spricht man von 20,000 toten Kindern in der Ukraine dann sind es in Gaza 40,000. Aktuell 7 Mio. Opfer im Kongo stehen gefühlt 8 Mio. Opfer im Gaza gegenüber und soweiter. Gaza nimmt im denken dieser Leute den kompletten Raum ein, keine Debatte in den sozialen Medien kommt ohne einen Verweis auf Gaza aus. Ein Fussballverein wünscht seinen jüdischen Mitgliedern ein gesegnetes Yom Kippur, sofort hagelte es Kommentare mit der Bemerkung, man habe gar nicht gewusst, dass Verein XY aus Genozidleugnern besteht. Verkündet ein Verein den Kauf eines Spielers aus der israelischen Liga folgt sofort die Frage wieso man ihn nicht am Flughafen verhaftet, wüßte doch jeder das alle Israelis gesuchte Kriegsverbrecher sind, auch die Säuglinge. Handelt es sich um einen israelischen Araber dann kann das höchsten ein Verräter sein der dem „zionistischen Verbrecherstaat in den allerwertesten kriecht.“ Bekennt er sich öffentlich als Antizionist wird er als Held auf Händen getragen, „es gibt sie noch die richtigen Juden/Palästinenser.“
Veranstaltungen von Exil-Palästinensern die vor der Hamas geflohen sind werden entweder massiv gestört oder erfolgreich verhindert, denn keine Gemeinde hat Lust dazu sich von einer fanatischen Minderheit mit Mistgabeln durch die Stadt jagen zu lassen, und anschließend öffentlich, unter dem Jubel des Mobs, auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Dabei geht es den Leuten auch nicht um ein Ende der Kriegshandlungen denn die Hamas hätte es in der Hand gehabt ihre Bevölkerung vor dem schlimmsten zu bewahren, nämlich die Geiseln freilassen oder wenigstens der Bevölkerung Schutzmöglichkeiten zu bieten, das Gegenteil ist der Fall, die Pro-Palästina aktivisten stürzen sich auf jede Meldung aus Gaza und drucken Plakate im Minutentakt, die sie auf ihren Märschen wie eine Monstranz vor sich her tragen. Eines dieser Plakate trug den Slogan „Free Palestine from german guilt,“ der ist zwar nicht neu, schon 2022 gab es auf der Dokumenta diesen Satz von der Gruppe Ruangrupa, „die Macherinnen und Macher der Ausstellung verwahrten sich, wie sie es formulierten, gegen die Art und Weise, „deutsche Schuld und Geschichte auf den palästinensischen und andere antikoloniale Kämpfe zu projizieren und zu übertragen“, aber sie sind der Meinung Deutschland trüge eine Mitschuld am Konflikt.
Man glaubt ernsthaft, dass man einen Ablassbrief erhält je länger der Krieg dauert. Nun geht es nicht um Schuld denn die Leute, die da in Scharen auf die Straße gehen, waren noch nicht mal in Planung, glauben aber, sie tragen eine Mitschuld am Holocaust von dem sie nur Israel erlösen kann, halt durch seinen angeblichen Genozid an den Bewohnern in Gaza. Für sie ist der Holocaust nur ein Ereignis bei dem „halt viele Menschen gestorben sind,“ viel schlimmer ist für sie die Vorstellung, dass Deutschland für die Kolonisierung durch die Juden im Nahen Osten gesorgt hat und nur wenn ein Genozid im Gaza stattfindet werden sie erlöst, weiß man doch, dass die Juden viel schlimmer sind und man die Fakten, die dem entgegenstehen, müssen auch nicht geglaubt werden. Die White Paper, die die britische Regierung 1939 veröffentlichte, begrenzten den Zuzug europäischer Juden in’s britische Mandat. Die Araber betraf diese Anordnung nicht, sie konnten ungebremst einwandern. Und auch nach der Niederlage des Deutschen Reichs, wurden die überlebenden Juden zurückgeschickt. Viele Juden wurden auf Zypern interniert und – eigentlich der größere Skandal – wurden in Scharen zurück in die Konzentrationslager gebracht, aus denen man sie zuvor befreit hatte. Viele Überlebende nahmen sich lieber das Leben als in die Hölle zurückzukehren, aus der sie vorher befreit wurden.
Die Protestmärsche erinnern mich teilweise an Aschura, wenn Shiiten weltweit auf die Straße gehen und sich in Gedenken an Imam Hussain solange geisseln, bis sie anfangen zu bluten. Nun schlagen sich die Pro-Palästina Marschierer nicht sondern schreien bis zum Exzess ihre Auslöschungsphantasien unter dem Jubel und den ständigen Wiederholungen der Teilnehmenden. Ein Weltkirchentag der Judenhasser sozusagen. Greift die Polizei ein, dann sehen sie sich als Märtyrer und glauben, sie leben in einer dystopischen Diktatur. Nun können sie diese ohne Probleme verlassen, niemand hält sie davon ab und ihre Meinungsfreiheit wird nur dann eigeschränkt, wenn sie die Freiheit ihrer Mitmenschen mit Füßen treten. Jüdische Bürger müssen nicht wie einem Hochsicherheitstrakt vor sich hin leben, diese Leute zwingen sie dazu. Es heißt zwar vor dem Gesetz sind alle gleich, aber einige sind offensichtlich gleicher als die anderen. Selbst wenn jemand keinen Davidstern trägt und keine Kipa trägt, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Mob ihn unbehelligt läßt. Jüdische Restaurants werden getagged, Flugblätter mit Namen, Addressen und Bilder werden verteilt, rote Dreiecke – mit denen die Aktivisten jüdische Einrichtungen und Wohnungen kennzeichnen – findet man an den Häusern, wohl wissend, dass der Staat machtlos ist die Menschen zu schützen, deren Verbrechen es ist einer Religion anzugehören, die seit 2000 Jahren verfolgt wird.
Der Autor Hugo Bettauer veröffentlichte 1922 „Die Stadt ohne Juden,“ Bettauer skizziert in seinem Roman ein Österreich, dass beschloss, seine Juden auszuweisen. Man gab ihnen die Schuld an der wirtschaftlichen Misere und bot ihnen Geld damit sie verschwinden, rechnete ihnen auch vor, was sie dem Staat schuldig sind und die Bevölkerung war froh als das Land plötzlich „Judenrein“ war – klingt vertraut? – ja, Bettauer hatte den NS-Staat lange vorweggenommen, aber anders als der NS-Staat stellten die Leute in dem Roman plötzlich fest, was alles fehlt. Die Kaffeehäuser, die Debatten, die man führen konnte, die Kultur die mit den Juden wegging. Am Ende entschließt man sich und bittet die Juden händeringend zurückzukehren. Nun würde die Juden heute nicht mehr zurückkommen. Sie kamen nach dem Krieg in wenigen Gruppen zurück oder nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, sie würden jetzt aber nicht zurückkommen und was bleibt ist eine Melange aus Islamismus und linker Erweckungsbewegung die bedingungslos die Ziele der Islamisten unterstützen würde. Wenn Demonstranten in Dublin die wichtigste Zufahrtsstraße unter dem Jubel der Zuschauer blockieren und die Garda staht daneben und schaut zu, dann weiß man was einen erwartet. Als Grund gaben die Organisatoren das Aufbringen der Gaza Flottila an und natürlich, dass man versucht durch diese Aktion den Genozid zu stoppen, so als würde die Ladung der LKW’s den Menschen im Gaza vorenthalten. Auch wenn die Hamas dem Plan im wesentlichen zugestimmt hat, heißt das nicht, dass damit der Kult Geschichte ist, wer sich mit dem Nahen Osten auskennt, der weiß so leicht gibt die Hamas nicht auf. Die Saat ist aufgegangen und es wird Jahre dauern bid die Reeducation der Bevölkerung im Gaza Früchte trägt.
Und es wird nicht lange dauern, bis man auf einem amerikanischen Campus die Rampen von Auschwitz wieder nachstellt und selektiert wer Jude ist und wer nicht.
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