Der Weg durch die Instanzen

Na? Das war vielleicht ein Schock als in irgendeine Landpomeranze in irgeneinem Lankreis, da wo sich die Füchse Gute Nacht sagen und man nicht tot über’n Zaun hängen möchte, gewählt wurde. Man reibt sich verwundert die Augen, beschimpft die Menschen, wie sie denn jemanden von der AfD haben wählen können und beschwört die demokratische Einheitsfront. Das es nur eine Frage der Zeit war, bis das passiert, habt Ihr konsequent ignoriert.

Es hat sich zwar seit Jahren abgezeichnet aber da Ihr Euch immer in der Mehrheit wähntet habt Ihr das Menetekel an der Wand schlicht übersehen. Vielleicht wolltet Ihr das auch gar nicht sehen – „Hier bei uns? Nach dem was passiert ist? Kann nicht sein. Nun es konnte doch sein. Die AfD ist auf dem Vormarsch und Ihr hättet es schon lange wissen können, wenn Ihr Euch mal mit diesen Leuten beschäftigt hättet, und wenn Ihr Euch mal im Land umgeschaut hättet, aber das habt Ihr offensichtlich nicht.

Seit Jahren beschäftigen sich Studien mit den östlichen Bundesländern und seit Gründung der AfD wuchs diese immer weiter an und hatte mehr und mehr Stimmenanteile. Die Antwort der Politik war, sich an die Rethorik der AfD angleichen. Man knickte bei den Flüchtlingen ein und stimmte letztendlich der EU zu, damit die Asylanten irgendwo in der Wüste ausgesetzt werden und hat es etwas gebracht? Natürlich nicht, denn Pegida erschien ja nicht aus dem Nichts und die Flügelkämpfe der AfD waren ja schon legendär. Die AfD, besser die braune und deutschnationale Brut suchte sich einen bürgerlichen Anstrich.

Denn nur Hardcorerechte machen ihr Kreuz bei der NPD oder dem III. Weg und es ist so wie in der Bundesrepublik. Die NPD betrieb Wahlstände in den Innenstädten und nur wenige schauten da vorbei, sie wurden halt immer schmuddeliger. Die extremen Rechte wie Kühnen und Konsorten gründeten Parteien am Fließband und die Justiz verbot diese wie am Fließband, ja und dann kam der Mauerfall.

Viele machten sich lustig über „die Ossis,“ die Politik rief ihnen zu, „Ihr seid Frei! Und nun habt Spaß,“ und zog sich zurück. Wie der Journalist Ludwig Greven im Gespräch sagt:

Ich beschreibe nur eine Realität: Wer in einer Diktatur groß wird, wird dadurch sozialisiert. Ich bin auch mit Staatsbürgerkunde indoktriniert worden. Bei manchen hat das mehr, bei anderen weniger verfangen. Das hängt auch von der Prägung durch das Elternhaus ab. In der friedlichen Revolution haben viele für demokratische Veränderungen demonstriert, aber längst nicht alle, nicht die vielen Profiteure, die die DDR gerne behalten hätten. Sie alle wurden Bürger einer bestehenden demokratischen Ordnung, anders als in den osteuropäischen Ländern aber als Autodidakten. Ein großes Versäumnis war, dass man nicht gleich viel mehr in die politische Bildung investiert hat. Ich habe ab der neunten Klasse im Gemeinschaftskundeunterricht erfahren, wie die parlamentarische Demokratie funktioniert. Meinen Eltern hat das niemand erklärt. Sie haben sich das selbst erworben, aber nicht alle dieser Generation. Ich habe das in der Coronakrise wieder erlebt. Da treffe ich immer wieder auf Menschen, die laut über die Einschränkung von Grundrechten klagen, aber offensichtlich nicht wissen, dass der Gesetzgeber z. B. das Versammlungsrecht in einem solchen Fall einschränken kann.

Das alles haben weder Ihr im Westen, noch die Politiker wirklich ernst genommen. Vielleicht habt Ihr das auch einfach ignoriert, selbst als die „10. Leipziger Autoritarismus-Studie veröffentlicht wurde konnte man wahrscheinlich ein leichtes Aufatmen hören und nahm den Rest gar nicht mehr wahr.

„Als positives Ergebnis verzeichnen die Forscher der Universität Leipzig im Vergleich zur vorherigen Befragung 2018 einen Rückgang des Anteils der „manifest ausländerfeindlich Eingestellten“ von 23,4 auf 16,5 Prozent. Allerdings zeigen sich dabei deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: In Westdeutschland sank der Anteil von 21,5 auf 13,7 Prozent, in Ostdeutschland nur von 30,7 auf 27,8 Prozent.“

Und als wäre das kein Warnsignal kam die Studie zu dem Ergebnis:

„Die Werte von Ost- und Westdeutschland liegen oft so weit auseinander, dass sich die Frage stellt, ob es überhaupt Sinn ergibt, diese in einem Graphen zusammenzufassen. Während in Westen mit 1,8 Prozent der Befragten nur eine verschwindend geringe Minderheit eine rechtsautoritäre Diktatur befürwortet, sind es im Osten 8,8 Prozent (gesamt: 3,2 Prozent). Und es ist nicht so, dass sich dieser Unterschied in den anderen Teilen der Befragung relativieren würde.“

Gemacht wurde indes nicht viel. Statt zivilgesellschaftliche Organisationen weiter zu stärken, wurden die Gelder gekürzt. Dabei hätte man das alles vermeiden können indem man Informationscenter eingerichtet ,und die Leute besucht, um mit Ihnen über die DDR und den Unterschied zur BRD geredet hätte. Man hat den Leuten Demokratie nicht erklärt sondern war der Meinung sie müßten jetzt schauen wie sie zurecht kommen.

Ein hoher Prozentsatz waren Leute die sich in der DDR eingerichtet hatte und nun ein neues System bekamen, die wollten aber kein neues System sondern das alte, wenn nicht behalten, dann zumindest die Möglichkeit ohne Beschränkungen zu reisen. Nein, man mußte unbedingt vereinigen, denn es ging Kohl und Konsorten nicht um die neuen Bundesländer sondern um Wahlstimmen. Außerdem konnte man die Bilanzen schönen, hat ja auch prima geklappt. Und nach über 30 Jahren steht man nun vor den Trümmern dieser idiotischen Politik.

Viele ehemalige DDR Bürger haben sich, weil es ja so einfach war, hoffnungslos überschuldet. Andere wurden über Nacht Millionäre, ihre Einstellung behielten sie allerdings bei und ND und Junge Welt jammern immer noch der alten Republik hinterher und unterscheiden sich in ihrem Weltbild kaum von der AfD, das einzige, ND und JW sind wenigstens nicht Xenophob.

Schon als Rostock brannte, da hätte man ahnen können was man sich für einen Klotz an’s Bein gebunden hat, nun ist’s zu spät. Ja, Ihr seid mehr und während Ihr Euch gegenseitig an die Gurgel geht da lachen die Damen und Herren der AfD. Wie schrieb der Tagesspiegel

Im Rückblick wird Weimar gerne als „Republik ohne Republikaner“ bezeichnet, als Staat, der untergehen musste, weil seine Bürger nicht für ihn kämpfen wollten. Mit den Folgen des verlorenen Weltkriegs ist das Land von Anfang an nicht fertig geworden, nun zerbröselt die Freiheit zwischen den politischen Extremen.“

Der Unterschied ist, Ihr seid mit der Wiedervereinigung von Anfang an nicht fertig geworden und in Eurer Arroganz wolltet Ihr das jetzt alle Demokraten sind, aber da haben Euch einige in die Suppe gespuckt und jetzt zerbröselt die Freiheit wieder.

So liebes Deutschland, ich wünsche Dir viel Spaß mit der Brut die Du in Deiner maßlosen Arroganz herangezüchtet hast. ALG II war dann das i-Tüpfelchen. Es wird nicht lange dauern und man macht wieder Jagd auf Leute die nicht arisch genug aussehen.

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