Wenn es um Palästina geht, dann feiern Märchen Hochkonjunktur. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht irgendein palästinensischer Politiker seine Sichtweise zu präsentieren, seit wann der Flecken im Nahen Osten eigentlich existiert. Nun hat sich zum Naqba Tag der Präsident des palästinensischen Nationalrates zu Wort gemeldet, und seine blumige Sichtweise der Geschichte präsentiert.

Sage und schreibe 1,5 Mio. Jahre, so lange existiert Palästina und seine Einwohner schon, gemäß Rawhi Fattuh. Jeder kennt Schehrezâd, die Tochter des Königs Schahryâr. Um dem Treiben ihres Vaters einen Riegel vorzuschieben – der von seiner Frau betrogen wurde und es sich zur Angewohnheit gemacht hatte, jeden Tag eine andere Frau zu heiraten und diese am nächsten Morgen hinzurichten – entsann sie eine List. Sie bat ihren Vater sie zur Frau zu nehmen, und begann ihm Geschichten zu erzählen, so dass ihr nicht das gleiche Schicksal blühte. Einige Märchen aus 1001 Nacht fanden Einzug in Film und Fernsehen, auch wenn viele Geschichten wohl nicht darin vorkamen.

Rawhi Fattouh

Märchen haben eine lange Tradition im arabischen Raum, allerdings muß man es so sagen, die Märchen der palästinensischen Politiker stellen alles in den Schatten, dagegen liest sich 1001 Nacht wie ein Tatsachenbericht aus dem Mittleren Osten. Nicht nur die Gegenwart wird verzerrt dargestellt, auch die Geschichte wird sich zurecht gebogen

Wenn man sich mit den ganzen Aussagen beschäftigt die Abu Mazen stets zu Besten gibt oder von anderen Führern erzählt werden, dann hat man genügend Material für eine völlig neue Geschichtsschreibung.

Die Enstehungsgeschichte, frei nach Abu Mazen

Am Anfang war Finsternis, Erde und der Himmel waren eins und der Prophet Yassir hob seinen Stab und trennte die Erde vom Himmel. Er schuf die Sonne und den Mond sowie die Sterne am Firmament und als er fertig war, schaute er auf sein Werk und war zufrieden. Am zweiten Tag schuf er die Erde nach seinem Vorbild. Berge und Wälder, Seen, Flüsse und Meere, Wüsten und Sanddünen ließ er entstehen. Es erschienen Tiere in allen Kategorien, Brontosaurus, Tyrannus Rex, Velociraptor, Triceratops und viele viele mehr.

Yassir war zufrieden und schuf den Protyp des Menschen, der wurde allerdings gleich am ersten Tag vom Velociraptor erschossen, seine Organe entnommen und eingefroren. Der Rest wurde zu Obladen verarbeitet und von den anderen Jägern gegessen, selbst der Schädel wurde zweckentfremdet. Yassir war so wütend, dass er mit feurigen Steinen warf und alle Dinosaurier verschwanden, auch seine Lieblinge die Brontosaurier. Yassir meditierte und begann die Erde anders zu besiedeln, es kam das Mammut, der Säbelzahntiger, das Riesenfaultier und der Gigantopithecus.

Yassir war zufrieden und machte sich daran den ersten Palästinenser zu schaffen. Er schuf Mahmoud und war zufrieden, allerdings fühlte er sich einsam und kalt war ihm auch, also gab Yassir ihm seine Kufiya und sagte zu ihm, „das ist von nun an Deine Nationaltracht.“ Mahmoud freute sich sehr und dankte dem Yassir aber das löste immer nocht nicht eines seiner Probleme. „Herr, wie kann ich ohne Kinder leben? Ich kann sie nicht selbst machen.“ Yassir dachte nach und fand dass er Recht hatte. Ein Planet ohne Palästinenser wäre sinnlos, also schuf er Mahmoud eine Gefährtin. Schwupps erschien Sumaya an Mahmoud’s Seite.

„Nun, ich will ja nicht meckern, aber wäre es möglich ihr mehr Rundungen zu geben und ein paar Latschen für ihre Füße vielleicht.“ Und Yassir erfüllte seinen Wunsch, das war vor 1,5 Millionen Jahre. Mahmoud und Sumaya schufen die erste palästinensische Großfamilie so zufrieden waren sie. Irgendwann war das Glück getrübt, denn zwei ihrer Söhne hatten Streit miteinander. Yussuf und Habeeb gerieten eines Tages in einen furchtbaren Streit und Habeeb weigerte sich weiter Mitglied der Familie zu sein, überhaupt fühlte er sich jetzt stark genug auf eigenen Füßen zu stehen, und schlug Yussuf auf den Kopf.

Yassir war so sauer das er mit dem Finger ein Gebiet malte und sagte, „das ist Gaza, da kannst Du machen was Du willst, die Familie will Dich nicht mehr.“ Also zog Habeeb nach Gaza und baute dort Gaza City, in der Hoffnung mehr Halunken anziehen zu können.

Die Araber kommen

Nun kommt Fahrt auf, denn weder die Palästinenser, noch Juden waren die ersten Bewohner, woher ich das weiß? Das Königliche Aal Al-Bayt-Institut für islamisches Gedankengut hat sich dankenswerter Weise die Mühe gemacht und die Geschichte aufgedröselt. Die Araber lebten schon immer da, da war Palästina nur ein feuchter Traum. Zusammen mit Hamiter, Kanaaniter und Jebusiter schaufelten sie das Mittelmeer und nutzten den Sand um den Nahen Osten zu kreieren, der schon zu der Zeit Palästina hieß.

Der erste Muslim, quasi der Vader Abraham der Muslime war Noah, und der war nicht nur Muslim, sondern auch Araber, das Al-Bayt Institut wird das bezeugen, denn die Zionisten Juden kamen erst viel viel viel später. Die Araber, so heißt es, waren im Prinzip 2000 Jahre länger da und ihnen gehörte ganz Jerusalem, einschließlich des Tempelberg und die Moschee wurde 5000 vor Christus errichtet, so ist das. Jeder in Ramallah kann das bezeugen. Die Bezeichnung „Tempelberg“ ist auch ein Übersetzungsfehler, es heißt nicht Har ha-Bajit sondern al-haram asch-scharif, das edle Heiligtum und die sogenannte Klagemauer haben die Juden drumherum errichtet. Sie heißt deswegen Klagemauer weil die Al-Aqsa Brigaden unter ihrem Anführer Hussein al-Arab sie erfolgreich abgewehrt haben.

„Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Gustave Le Bon beschrieb in seinem Buch „Die Psychologie der Massen,“ die Mechanismen die dazu führen, dass Menschen eine offensichtliche Lüge glauben und den Fakten mißtrauen. Der Mephistopheles der deutschen Geschichte – Joseph Goebbels – sagte:

„Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. Deshalb ist es von lebens­wichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates.“

Der ganze palästinensische Nationalismus beruht auf einer Lüge und soll die Verbindung der Juden zum Nahen Osten bestreiten. Es ist dabei völlig egal, dass Juden schon immer dort gelebt haben, Jerusalem immer eine Mehrheit jüdischer Einwohner hatte oder ob zionistische Organisation, der WJC und der Maccabi Land in Palästina kauften. Die Ansiedlung der Juden in Palästina führte zu einer verstärkten Einwanderung der Araber aus Ägypten, Jordanien und anderen Teilen, die in späteren Jahren noch durch die britische Mandatsmacht zusätzlich begünstigt wurde. Tatsache ist, der größte Teil des Landes gehörte Großgrundbesitzern denen es die Juden abkauften und es darüberhinaus vermieden, in überwiegend arabischen Gegenden Land zu kaufen. Das Märchen vom Staat Palästina existiert, obwohl es nie einen palästinensischen Staat gab. Seit 1964 wurde die Legende vom Staat Palästina stetig ausgebaut, dabei waren es der KGB, Gamal Nasser und Yassir Arafat die diese Legende geschaffen haben und es ist erstaunlich, dass nur wenige Palästinenser diese Geschichte hinterfragen.

Der arabische Nationalist Constantin Zureiq schrieb in seinem Buch „Ma’na an-Nakba“ – die Bedeutung der Nakba – „Die Niederlage der Araber in Palästina ist kein kleiner Untergang – naksa … Es ist eine Katastrophe – nakba – in jedem Sinne des Wortes.“ und weiter, „Sieben arabische Länder erklären dem Zionismus in Palästina den Krieg….Sieben Länder ziehen in den Krieg, um die Teilung aufzuheben und den Zionismus zu besiegen, und verlassen die Schlacht schnell wieder, nachdem sie einen Großteil des Landes Palästina verloren haben – und sogar den Teil, der den Arabern im Teilungsplan zugestanden wurde.“

Abschließend schrieb er, „Wir müssen unsere Fehler eingestehen … und das Ausmaß unserer Verantwortung für die Katastrophe, die unser Los ist, erkennen.“

Er kritisierte auch die Tatsache dass die Araber den Teilungsplan abgelehnt und den Leuten Gift in die Ohren geträufelt hätten, das Palästina schnell befreit werde und die Bevölkerung im Triumphzug mit den arabischen Truppen heimkehren könne. Forderte Zureiq dass man wenigstes die Flüchtlinge in die arabischen Gesellschaften integriere, wurde auch das nicht umgesetzt. Im Gegenteil, überließ man es der UNO sich um die Flüchtlinge zu kümmern.

„Der Zionismus ist tief in das westliche Leben eingepflanzt, während wir weit davon entfernt sind… Sie leben in der Gegenwart und blicken in die Zukunft, während wir wie betäubt von einer großartigen Vergangenheit träumen.“

Und genau das ist der Grund warum es kaum eine Möglichkeit für Frieden gibt, denn das Märchen existiert ja nicht nur in den Köpfen, sondern wird seit etwa 2000 von Generation zu Generation weitererzählt und taucht in offiziellen palästinensischen Büchern und Schulbüchern auf. Es wäre dringend geboten, dass sich mal jemand ein Herz nimmt und diesen Leuten ihre Legenden so lange um die Ohren schlägt bis sie in der Realität angekommen sind.

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