In der neuen Ausgabe Jungle World schreibt Bernhard Torsch unter dem Titel „kaum noch Verbündete,“
»Klimaaktivisten – angeführt von der moralischen Stimme junger Menschen – haben ihre Ziele auch in den dunkelsten Tagen weiterverfolgt. Sie müssen geschützt werden, und wir brauchen sie jetzt mehr denn je«, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres am 26. Mai.
Mit dieser Aussage verkennt Guterrez das es bei den Klimakonferenzen und Gipfeln immer zu Zusagen kam, die nie eingehalten wurden. Greta Thunberg schrie die Teilnehmer förmlich an und erntete dafür Applaus und Jubel, die Stimmung war wie beim Rütli Schwur, man versprach einander alles zu tun was notwendig sei, um das schlimmste zu verhüten. Eine halbe Stunde später am Buffet war die Sache wieder vergessen. Das Anliegen von Fridays for Future oder Letzte Generation unterstütze ich – bis auf die antisemitischen Ausfälle von Fridays for Future -, aber die letzte Generation nutzt die völlig falschen Methoden etwas zu erreichen, und das Ergebnis sieht man jetzt.
Die deutsche Regierung ist praktisch vor dem konservativen Mob eingeknickt, denn die letzte Generation hat sich nun mal nicht darauf beschränkt Straßen zu besetzen, und Fassaden oder Kunstwerke zu beschmieren, sondern hat Ordnungswidrigkeiten begangen und es ist an den Gerichten zu entscheiden, ob diese Art von Protest legitim ist oder nicht. Sie ist aber keine, wie stets behauptet, terorristische Vereinigung, sie hat ja nun nicht Pipelines gesprengt, denn zwischen Nachdenken und ausführen liegen Welten. Das Problem der LG ist, dass sie zu einer extrem schlechten Zeit auf den Plan getreten ist und mit ihren Aktionen die Bevölkerung gegen sich aufgebracht hat. Vierzehn Prozent halten den Protest für richtig, die überwiegende Mehrheit lehnt ihn ab und das sind die, die man braucht, will man was verändern.
Der Zeitpunkt, den sie gewählt haben, ist von daher schlecht gewählt weil es eine Zeit des weltweiten Populismus ist. Fritz Jergitsch beschreibt in seinem Buch „Die Geister die ich teilte“ wie das Internet auch den Vormarsch der Autokratien begünstigte und diese weltweit wieder auf dem Vormarsch sind.


Die Orgnisation Democracy Without Borders schreibt auf Ihrer Website dass nur 14% der Weltbevölkerung in liberalen Demokratien leben, die Mehrheit in Autokratischen Ländern, beziehungsweise Diktaturen leben. Das V-Dem Institut in Göteborg veröffentlich regelmäßig den Demokratie Index in der Welt und damit kommen wir zu einem der Probleme, die die letzte Generation hat. Ihr Versuch mit einer Art Zwang veränderungen zu erreichen, nur je mehr man Straßen blockiert, desto mehr wächst der Widerstand. Und man sieht in Deutschland wohin das Land in den letzten 20, 30 Jahren gegangen ist. Wenn eine Partei wie die AfD laut Umfragen gleichauf mit der SPD liegt, dann ist was falsch im Staat und wenn eine Organisation die Gründung eines Gesellschaftsrates für eine notwendige Idee hält, dann werde ich skeptisch.
Es klingt zwar auf den ersten Blick zu schön um wahr zu sein, die Tücke steckt im Detail. Man will nach Vorbild von Bürgerräten die Teilnehmer zufällig auslosen und diese sollen dann „Deutschland in Klein,“ die Frage die sich mir stellt, wieviele Bürger sollen teilnehmen und wie wird ausgelost. Nehmen wir einmal an, die Idee setzt sich durch und man lost auch Klimaleugner und Gegner aus, die dann in diesem Rat sitzen. Denn der Rat soll ja offensichtlich keine Experten beinhalten sondern einfache Bürger. Es stellt sich dann die Frage wie wird abgestimmt. Mehrheitsentscheid? Was wenn die Gegener des Klimaschutzes die bessern Argumente vorbringen und so eine Mehrheit auf ihre Seite ziehen? Stimmt man so lange ab bis das Ergebnis paßt? Oder, schlimmer noch, wird vor der Auslosung des Rates ein Gesinnungstest durchgeführt?
Dann kommt das nächste Problem. Es wird gesagt, dass Deutschland Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden kann, was heißt, man müßte Deutschland Ernst nehmen, das ist aber nicht der Fall. Man mag zwar einen guten Stand in der Welt haben aber lange keine Vorbildfunktion, also wie will man andere Länder dazu ermutigen es Deutschland gleichzutun? Man hat es bei Klimagipfeln gesehen und bei den Schwüren gehört, und spürt noch die Krokodilstränen auf den Lippen. Europa versucht sich mit allen Mitteln von der Abhängigkeit gegenüber Chinas Wirtschaft zu lösen, das wird laut Experten allerdings bis zu zehn Jahre dauern, bis Europa im Stande ist alles benötigen Bauteile selbst herzustellen. China ist führend im Solarsektor, die Sonnenkollektoren kommen überwiegend aus China. Und, man hat es gesehen, während der Covid Krise war die Wirtschaft in Europa massiv betroffen, denn ein Exportstop bedeutet, dass man nicht fertig produzieren kann.
China hat quasi ein Marktmonopol auf Fahrräder und Bauteile. Die portugiesische Regierung vergibt Gründungskredite an Leute die eine Fahrradproduktion aufbauen wollen. Voraussetzung: Die Fahrräder müssen zu 99% in Portugal produziert werden. Der Regierung ist klar dass man immer noch von Zulieferen abhängig ist, also sieht man wie schwierig es ist. Durch die Globalisierung haben wir uns von China abhängig gemacht und laufen Gefahr im Falle eines Staatsbankrotts in massive Schwierigkeiten zu geraten, denn die Prognosen der CCP sind praktisch Luftschlösser.
Und China will erstmal noch mehr Kohle abbauen und verheizen so dass Experten warnen, dass man die Klimaziele niemals erreichen kann, denn selbst wenn China Klimaneutral ist, dann ist die Reduzierung nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Natürlich muss Deutschland etwas mehr für den Klimaschutz tun, aber es ist eine Utopie zu glauben, dass andere Länder mitziehen werden, auch wenn Quaschnig schreibt, dass Spanien den Klimaschutz vorantreibt.
Leider bietet die Letzte Generation keine Antworten auf Probleme die schon seit mehr als vierzig Jahren bekannt sind und es gibt keine Politiker, wie damals Ronald Reagan und Maggie Thatcher, die ein weltweites Verbot von FCKW durchgesetzt haben. Al Gore wurde nie stärkster Mann, sein Dokumetarfilm war gut, hatte aber massive Schwächen gehabt und war dadurch nicht glaubwürdig. Die EU schafft es ja noch nicht einmal die Subentionsvergaben im Lanwirtschaftlichen Sektor besser zu koordinieren, und die Regierungen sind nicht in der Lage die Vergabe an ökologische Landwirtschaftsbetriebe zu stärken. Die Folgen kann man sich ansehen. Dünen in Rumänien, was zwar eher auf „sozialistische Errungenschaften“ zurückgeht, versandete Böden in Deutschland, da das Wassermanagement eine Katastrophe ist und eine unbewohnbare Region in Spanien, da der Verbraucher unbedingt günstiges Olivenöl haben möchte. Also betreiben die großen Discounter wie Lidl, Aldi, Tesco und andere, die gröte Olivenplantage in Spanien.
Das sind alles Baustellen die zu lösen sind, und offensichtlich an den Mitgliedern der letzten Generation vorbei gehen. Nun gut vielleicht wäre ein Autokrat die Lösung, aber das wage ich zu bezweifeln, und der Widerstand, der der letzten Generation entgegenschlägt wird sich so schnell nicht ändern weil anscheinend auch die Politik kein gesteigertes Interesse hat. In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist die Politik erpressbar geworden und versuchen Parteien wie der AfD und FPÖ die Wähler abzuwerben. Dabei hat Deutschland mit der Wiedervereinigung eine Bevölkerung bekommen, die in großen Teilen nicht nur skeptisch sondern geradezu ablehnend der Demokratie gegenüber steht.
Das ist das Erbe von „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört.“ Die Rechten waren schnell Vor Ort und bauten auf den Strukturen der rechten Szene im Osten neu auf, der Ausverkauf begann, das Tafelsilber wurde verscherbelt und der „Ossi“ mit Versandhauskatalogen betäubt. Und um nicht noch mehr Wähler an die AfD zu verlieren, da legt man halt lieber die Hände in den Schoß. Das gleiche Problem besteht im EU Parlament. Leute wie Mick Wallace und Clare Daly beschuldigen die EU für alles, die Rechten Parteien bilden ein Zusammenschluss der alles ablehnt, und eigentlich nichts in einem europäischen Parlament zu suchen hat.
Das die Bewegung nun verfolgt wird hat sie sich zum einen selbst zuzuschreiben, zum anderen ist es ein Kotau der Regierung vor Klimaleugnern und Skeptikern – wie eingangs erwähnt, denn statt auf Konfrontation mit der AfD und ihren Wählern zu setzen, hat man den einfacheren Weg gewählt. Es klingt zwar sehr negativ, aber ich glaube die Welt braucht diesen Klimawandel mit allen Konsequenzen, ob dann ein Wandel erfolgt wage ich zu bezweifeln.
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