Ich habe insgesamt Achtzehn Jahre Stillstand erlebt, erst mit Kohl, dann noch drei Jahre Frau Merkel, bevor ich ausgewandert bin. Vor der letzten Wahl fragte uns ein Freund in unserem Stammpub, ob wir denn die Briefwahlunterlagen beantragt hätten, woraufhin mein Bekannter und ich uns ansahen – und dann die Frage verneinten.

Ich sagte, dass mir die irische Politik wichtiger sei, da sie mich direkt betreffen würde und zerstreute seinen Einwand, das jeder Nichtwähler mehr Stimmen für die AfD bedeuten wurde. Da ich nicht die Absicht habe wieder nach Deutschland zu gehen, perlte die Kritik an mir ab. Nun bin ich nicht sooo bedeutend, dass ich die AfD verhindert hätte und in den Bundestag ist sie trotzdem gekommen.
Nun ist sie also weg – die Frau Merkel – und die Bürger fragen sich, wer denn nun Kanzler wird, denn praktisch liegt die Entscheidung zwischen Not und Elend. Seit der Wende gibt es nämlich nur noch diese blassen und farblosen Gestalten, mit dem Charme eines Bestattungsunternehmers. Sie sind beliebig und austauschbar geworden, so dass man Angela Merkel noch Character zugestanden hat.

Am Abend, nach der Wahl, habe ich mir seit Jahren mal wieder die Wahlrunde auf dem YouTube Kanal der ARD angeschaut und stellte fest, dass sich seit Jahren nichts geändert hat. Moderatoren, die glauben eine Regierung kommt fünf Minuten nach der Wahl zustande und jedesmal, wenn die Leute der Runde sagen für Verhandlungen sei es noch zu früh, wie eine Platte mit Sprung immer und immer wieder das gleiche fragen.
Der eine hat die Wahl gewonnen, und der andere hat die Wahl gewonnen. Nun ist die SPD zwar nicht Wahlsieger, hat allerdings die meisten Stimmen, das macht sie nicht zur Siegerin, denn waren die Verhältnisse in den Siebzigern noch klar – wie Ephraim Kishon sagte, „in Deutschland kann jeder regieren….nur nicht ohne die FDP -, muss man nach allen Seiten offen sein, nur nicht in Richtung die Linke, oder AfD.

Überhaupt die AfD – ich bin immer zutiefst verwundert, wie populistische Parteien sich eine Wahlschlappe schön reden können. Eigentlich, so drückte Weidel es aus, habe man ja keine Stimmen verloren, sondern im Gegenteil Stimmen dazu gewonnen. Nicht nur ich, auch die Moderatoren waren verblüfft. Frau Weidel meinte, dass jede Stimme für die Basis ja eigentlich eine Stimme für die AfD gewesen sei.

So kann man es natürlich auch sehen, und sollte die AfD mal eine Regierung stellen, dann gewinnt man – wie Assad – mit 107%, denn eigentlich waren ja alle Stimmen für die AfD. Da kann selbst Russland noch was lernen.
Allerdings war das Highlight der Wahl das Team Hodentöter Todenhöfer. Jürgen, oder JT wie man Todenhöfer nennt, weil‘s halt hip ist, leidet ja eigentlich schon länger an einer narzisstischen Störung. Das hat man vor dieser Wahl auch mitbekommen, denn er meinte allen ernstes, dass 9% für seine Partei, besser für ihn, drin seien, aber mindestens ein Sitz im Bundestag, also für Todenhöfer. Auf jeden Fall hat er eins geschafft, er hat mehr Stimmen erhalten als bei uns Irexit, die nicht mal die eigenen Mitglieder gewählt haben, und hätte der Hund nicht geschissen, dann ware das Team Todenhöfer in den Bundestag eingezogen.

Aber seis drum, immerhin haben ihn so große Gestalten wie Mesut Özil unterstützt.
Ich bin gespannt wer denn nun den Kanzler macht, immerhin, so habe ich heute gelesen, ist ja Laschet auch wieder im Rennen. Wer Laschet als Ministerpräsidenten von NRW hatte, der ist krisenerprobt, besonders wenn er in Nordrhein-Westfälischen Hochwassergebieten wohnt.

Für Irland wird sich naturgemäß nichts ändern, wir sind ein zu kleines Land, für die EU allerdings dürfte das interessant werden, besonders wenn man eine stärkere Allianz zwischen Deutschland, Frankreich und Italien bildet. Vielleicht bringt es auch eine Europa Armee. Aber leider gibt es in der deutschen Politik niemanden mit Charakter, nicht mal bei den Grünen.
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