Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie oft ich von Ihnen gesperrt wurde, nicht weil ich irgendeine Hassrede getätigt hätte, sondern weil ich Teilnehmern, die Israel Massenmord, Apartheid und ethnische Säuberungen vorwarfen als das bezeichnet hatte, was sie sind, Trottel und Antisemiten. Nun waren diese Leute damit nicht einverstanden und haben Sie informiert und Sie wurden sofort tätig, und sperrten mich, denn wenn Sie eines konsequent befolgen, dann ist es das einknicken vor Gegnern einer offenen Gesellschaft.
Natürlich ist es unmöglich mit Ihnen zu kommunizieren und wenn, dann über dieses Feedbackformular was in etwa so ist, als würde man in Dauerschleife mit der Wartemusik telefonieren, was man erfolgreiche Kundenverhinderung nennt. Aber damit sollte ja Schluss sein und Sie haben weder Kosten, noch Mühen gescheut und ein Board zusammengestellt, das sich zur Aufgabe gemacht hat, da einzugreifen, wo Sie versagt haben. Eigentlich simpel, oder? Aber so ist es dann doch nicht, denn von insgesamt 20.000 Einsprüchen hat das Board insgesamt fünfzehn Entscheidungen getroffen, wirklich eine stattliche Leistung.
Daran wäre ja nichts auszusetzen, wenn die Seite Buzzfeed nicht behaupten würde, dass Sie Israel bevorzugen, und die arabischen Länder abfällig behandeln, was zur Folge hatte, dass die Bewertungen in den Keller gingen denn, wie schon Gustave Le Bon vor über einhundert Jahren schrieb, „Die Massen urteilen gar nicht oder falsch. Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängt, niemals geprüfte Urteile.“
Der Sturm – der auf Sie einprasselte – war die Aussage eines Mannes, der anscheinend für Sie tätig ist. Ob das stimmt tut eigentlich nichts zur Sache. Ich fand es erstaunlicher, dass, besonders während der Unruhen zwischen der Hamas und Israelischen Sicherheitskräften auf Grund des Rechtsstreit bezüglich Sheikh Jarrah, die meisten Beschwerden bei Ihnen aus Israel eingingen…und das…muß ich sagen, wundert mich wiederum nicht.
Auch wenn der ZDJ mir auf Nachfrage bestätigt, dass man zur Zeit keinen Grund zur Klage hat, und Sie – in Deutschland zumindest – sehr fleißig darin sind antisemitische Inhalte zu löschen, habe ich eine andere Erfahrung gemacht. Israelische und jüdische Seiten bei Ihnen sind stets das Ziel antisemitischer, sowie antizionistischer Angriffe. Während die Moderatoren der jeweiligen Seiten nach Kräften bemüht sind Kommentare dieser Art zu löschen, finden Sie das nicht Anstößig wenn man es meldet. Früher musste man mit der Entscheidung leben, Heute zumindest geben Sie Gelegenheit Einspruch vor dem Oversightboard einzulegen, was im Grunde genommen wie das Hornberger Schießen ausgeht.
Meine Einsprüche betrafen alle Israel, waren aber für das Oversightboard nicht relevant. Bei zwei Kommentaren die ich gemeldet habe, wurde mir gestattet Einspruch zu erheben, da „Israel verrecke“ für Sie offensichtlich ein Ausbruch kultureller Eigenheit ist. Die Entscheidung, was nun ist steht aus, ebenso die Beleidigungen gegen die Gründerin der Amadeu Antonio Stiftung.
Sie berufen sich darauf Kommentare zu entfernen die „verunglimpfend sind und eine Person herabwürdigen,“ Das gilt für Sie aber nicht, denn die Bezeichnung „Stasi-Kahane“ ist sehr wohl eine Herabwürdigung und meines Wissens hat bisher noch kein deutsches Gericht das als zulässige Bezeichnung zugelassen, aber geschenkt.
Auf Ihrer Seite fassen Sie Ihre Gemeinschaftsstandards zusammen und beschreiben wie Sie die Mitarbeiter schulen und diese, im Notfall, einen „Experten“ hinzu holen können. Mir stellt sich die Frage, wer diese Leute schult und wo diese Leute ihren Sitz haben. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Swastika auf einem indischen Bild, von einem Inder gepostet ist keine Beleidigung, wenn aber die Fahne Israels mit einer Hakenkreuzfahne kombiniert und als Profilbild verwendet wird, dann ist das sehr wohl eine Verletzung der Regeln! Für Sie aber offensichtlich nicht.

Eine Karikatur auf der ein nackter Hintern zu sehen ist, wie er auf die israelische Fahne kotet, ist für Sie kein Grund aktiv zu werden. Nun stellen Sie sich die Situation mit einer russischen, amerikanischen, chinesischen oder der Fahne eines arabischen Landes vor. Hat Ihrer Meinung nach ein Land nicht das Recht genauso behandelt zu werden, wie andere Länder? Oder sind Sie der Meinung Israel muss das tolerieren, oder die Bewohner sollen halt die Gegend verlassen.


Es war der Moderator der Seite der die Karikatur, nebst den üblichen Beschimpfungen gelöscht hat weil Sie keinen Grund sehen einzugreifen und komischerweise eine sehr große Bandbreite von Meinungsfreiheit haben sobald es gegen bestimmte Gruppen geht. Aber um Ihnen auf die Sprünge zu helfen ein Auszug der Deklaration des IHRA, dessen Definition Sie bisher ja nicht geschafft haben umzusetzen.
- Der Aufruf zur Tötung oder Schädigung von Jüdinnen und Juden im Namen einer radikalen Ideologie oder einer extremistischen Religionsanschauung sowie die Beihilfe zu solchen Taten oder ihre Rechtfertigung.
- Falsche, entmenschlichende, dämonisierende oder stereotype Anschuldigungen gegen Jüdinnen und Juden oder die Macht der Jüdinnen und Juden als Kollektiv – insbesondere aber nicht ausschließlich die Mythen über eine jüdische Weltverschwörung oder über die Kontrolle der Medien, Wirtschaft, Regierung oder anderer gesellschaftlicher Institutionen durch die Jüdinnen und Juden.
- Das Verantwortlichmachen der Jüdinnen und Juden als Volk für tatsächliches oder unterstelltes Fehlverhalten einzelner Jüdinnen und Juden, einzelner jüdischer Gruppen oder sogar von Nichtjüdinnen und Nichtjuden.
- Das Bestreiten der Tatsache, des Ausmaßes, der Mechanismen (z.B. der Gaskammern) oder der Vorsätzlichkeit des Völkermordes an den Jüdinnen und Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und seine Unterstützer und Komplizen während des Zweiten Weltkrieges (Holocaust).
- Der Vorwurf gegenüber den Jüdinnen und Juden als Volk oder dem Staat Israel, den Holocaust zu erfinden oder übertrieben darzustellen.
- Der Vorwurf gegenüber Jüdinnen und Juden, sie fühlten sich dem Staat Israel oder angeblich bestehenden weltweiten jüdischen Interessen stärker verpflichtet als den Interessen ihrer jeweiligen Heimatländer.
- Das Aberkennen des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen.
- Die Anwendung doppelter Standards, indem man von Israel ein Verhalten fordert, das von keinem anderen demokratischen Staat erwartet oder gefordert wird.
- Das Verwenden von Symbolen und Bildern, die mit traditionellem Antisemitismus in Verbindung stehen (z.B. der Vorwurf des Christusmordes oder die Ritualmordlegende), um Israel oder die Israelis zu beschreiben.
- Vergleiche der aktuellen israelischen Politik mit der Politik der Nationalsozialisten.
- Das kollektive Verantwortlichmachen von Jüdinnen und Juden für Handlungen des Staates Israel.
Das liebe Facebook Leute passiert auf Ihrer Plattform täglich und es ist egal, ob es Deutschland betrifft, oder International ist. Sie können aber auch den 3 D Test nehmen, und falls Sie der Meinung sind, Antizionismus beschränkt sich als Kritik auf den Staat Israel, dann sollten Sie sich zu dem Thema besser informieren denn Antizionismus ist Israelbezogener Antisemitismus und beides hat in einer Gesellschaft keinen Platz.
Die ADL ist nicht gut auf Sie zu sprechen und ich bin es schon lange nicht mehr. Mir reicht es, dass nach zweitausend Jahren der Antisemitismus in der modernen Gesellschaft immer noch weit verbreitet und verankert ist, weil ein soziales Medium wie Facebook kein Problem in der Verbreitung von antisemitischen Inhalten sieht
Wenn für Sie also „Trottel“ bullying und harassment darstellen, dann würde ich gerne mal wissen, wie Sie den Begriff „Zionazi“ sehen, ist er mir doch schon öfters aufgefallen, ohne das eine Reaktion Ihrerseits erfolgte. Sie denken Sie haben sehr gute Standards weil diese im Grunde genommen auf alles zutreffen, egal ob sich jemand einem Posting über Käsekuchen stört, oder ein Nacktbild veröffentlicht.
Sie mögen ein privates Unternehmen sein, allerdings dadurch, dass Sie Weltweit als soziales Medium auftreten haben Sie eine Verantwortung und zu dieser Verantwortung gehört Antisemitismus nicht zu tolerieren.
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